Der nächste Gottesdienst… – kein besserer Bohrensound als in der Kulturkirche – nichts geht über den Sound von klirrenden Kirchenfenstern. Das Konzert am 16.11.2021 in der Kulturkirche ist bereits ausverkauft, also besser beeilen (auch wenn es der Musik von Bohren widerspricht) um noch eine Karte für das Zusatzkonzert zu erhaschen. Aber nicht überhastet einkaufen, sonst ergattert ihr noch ein Ticket für ein Brings Konzert brrrr.
TRANSMITTER 674.fm Sonntag, 31.10.2021, 10:00 – 12:00 Cabaret Voltaire Special Der Minister lässt die Widerstände zwischen Dada und Sheffield knistern.
IN MEMORY OF RICHARD H KIRK * 21.03.1956 † 21.09.2021
Mi 27.10.2021 19:00 – 20:30 Uhr Japanisches Kulturinstitut Köln Universitätsstr. 98 50674 Köln Deutschland
KATÔ Kuniko gehört zu den talentiertesten Perkussionistinnen ihrer Zeit. Nach dem Studium der Marimba unter der berühmten ABE Keiko schloss sie ihr folgendes Studium am Rotterdamer Konservatorium als erste Perkussionistin in der Geschichte desselben mit summa cum laude ab. 2011 erschien ihr Werk kuniko plays reich, in dem sie unter Nutzung mehrerer Tonspuren alle Teile des Stücks selbst spielte.
Im Japanischen Kulturinstitut präsentiert KATÔ Steve Reichs Stück Drumming. Das Stück gehört zu den ersten Meisterwerken der minimal music. Als erste Künstlerin spielt KATÔ, auch hier mit mehreren Tonspuren in Kombination mit dem Livespiel auf der Bühne, alle 13 Teile des Werkes komplett selbst. Das Werk verwendet Reichs Markenzeichen, die Phasentechnik: subtile Änderungen in Timing und Timbre bewirken, dass sich die Klanglandschaft durch eine Reihe von rhythmischen Loops aufbaut, die sich allmählich entwickeln, um ein vollkommen eindrückliches Erlebnis zu schaffen. Reich selbst kommentierte KATÔs Darbietung mit: „Das Ergebnis ist wie eine mikroskopische Nahaufnahme des Stückes, in der feinste Details mit erstaunlicher Klarheit zu hören sind.“ Die Aufführung 2018 in der Suntory Hall, Tokyo wurde von der japanischen Agency for Cultural Affairs mit dem Excellence Award ausgezeichnet.
„Music for Vinyl and Turntables“ von Achim Mohné basiert auf unmodulierten, „leeren“ Endlosrillen von Vinylschallplatten. Es sind die gerätetechnischen und mediumspezifischen Unvollkommenheiten, Störeinflüsse und Abnutzungserscheinungen, die beim Abtastvorgang in variablen Kombinationen filigrane Klanggespinste entstehen lassen, bis hin zu flickernd repetitiven oder noisigen, stark verdichteten Klangschichtungen.
Stephan Mathieu
Klangarchäologisch und medienhistorisch orientierte Projekte sind auch ein zentraler Aspekt im Werk von Stephan Mathieu. Die klangliche Transformation obsoleter Medien aus der Frühphase der Tonträgertechnik oder die Verwendung vergessener und seltener Instrumente charakterisiert etliche seiner Werke. Stephan Mathieu arbeitete neben seinen Soloveröffentlichungen mit zahlreichen Größen der internationalen Experimental- und Elektronikszene zusammen, wie bspw. David Sylvian, Kassel Jaeger, Akira Rabelais, Ekkehard Ehlers, Janek Schaefer, Taylor Deupree, Christian Fennesz (u.a.).
1877 stellte Thomas Alva Edison das erste Mal seine „Sprechmaschine“ der Öffentlichkeit vor. Seither haben die Maschinen zur Schallwiedergabe die Menschen fasziniert und zu klanglichen Experimenten angeregt. In den 90er-Jahren schien mit der Digitalisierung der Musikproduktion das Ende der Schallplatte gekommen. Doch in den Nischen der experimentellen Musikszene überdauerte sie die Krise. Künstler, die mit den Besonderheiten von Schallplatten und Turntables arbeiten, lassen sich noch immer vom charakteristischen Knistern und Knacken inspirieren. (SWR 2018)
Endlich wieder Konzerte, endlich wieder komplett bedröhnt aus Kirchen rausglibbern, wie letztens bei dem Ever Present Orchestra in St. Apern. Hier der nächste Gottesdienst.
Ben Bertrand (Brüssel): Bassklarinette, Electronics
Marta de Pascalis (Berlin): Keyboard Synthesizers, Tape Echoes
Mittwoch / 20 h 22. September 2021 Kunst-Station Sankt Peter, Jabachstr. 1, Köln Eintritt: 12 / 10 EUR
Klaviaturen der Kreise. Der in Brüssel beheimatete Bassklarinettist Ben Bertrand und die in Berlin wohnende Elektronikerin Marta de Pascalis gehören beide zum wachsenden Kreis Experimentalmusiker*innen, die, ganz ohne akademisches Trauma und mit großer Liebe zum freien Spiel, das Feld der schleifenförmigen Komposition erkunden. Ben Bertrand und seine uferlosen, minimalen Klangschichtungen brauchen Zeit und Ruhe und vor allem eine große, schöne Halle wie in der Kunst-Station Sankt Peter, damit sich der tiefe Bass seines Instruments frei entfalten kann. Die Werkzeuge von Marta de Pascalis sind analoge Keyboard Synthesizer und Tape-Delays mit denen sie aufregend schöne Bilder sonischer Ruinen erzeugt. „Phases and stages, circles and cycles and scenes that we’ve all seen before. Let me tell you some more“ sang dereinst Willie Nelson über die alte Kunst zirkulären Wiederholungsmustern zu begegnen.